Partnerschulen besuchen Sielmann-Schaugehege
Elstaler und Markeer Schüler gemeinsam auf Erkundungsgang im Schaugehege.
Kleine Kinderhände schieben vorsichtig Möhren durch die Maschen des Drahtzauns. Eine Ziege schnappt sich den Leckerbissen, das Kind zuckt zusammen. Zu ungestüm sind die Ziegen, und wenn es um etwas Leckeres geht, da kennen sie keine Scheu mehr.
Ein zweiter Versuch, und siehe da, nun klappt die Fütterung ohne jegliches Erschrecken. Achtzehn Kinder aus der Grundstufe der Havellandschule zusammen mit ihren Lehrerinnen besuchten gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der Oberschule Elstal am 5. Mai das Schaugehege der Sielmannstiftung.
Beide Schulen verbindet nun seit elf Jahren eine Schulpartnerschaft, die von dem Gedanken geprägt ist, die Berührungsängste zwischen Schülern mit erheblichen Behinderungen und jenen, die vom Schicksal mehr begünstigt worden sind, abzubauen und den gemeinsamen Umgang in wechselseitiger Achtung zu normalisieren.
Mit der Sielmannstiftung ist die Oberschule Elstal ebenfall mit einer Kooperation verbunden, die sich als ziemlich ambitioniert darstellt. Die Oberschule Elstal hat sich bei der Sielmannstiftung darum beworben, für die Schule den Namen des berühmten Naturschützers und Tierfilmes Heinz Sielmann zugesprochen zu bekommen. In diesem Sinne stand der Projekttag im Zeichen von Respekt vor den Menschen, vor der Mannigfaltigkeit der menschlichen Existenz, Respekt vor dem Tier und damit Respekt vor der Schöpfung insgesamt.
Nach der Fütterung der Ziegen in der Streichelabteilung des Schaugeheges strebte der Trupp der achtzehn Markeer Schüler weiter, angeführt von der Leiterin des Schaugeheges, Frau Lankow. Sie geleitete den Zug zum Gehege der Wisente und gab knappe Erläuterungen zu den beeindruckenden Kolossen, die sehr bald auf die Menschenansammlung aufmerksam wurden und folglich nicht lange angelockt werden mussten, um in Reichweite der herbei geworfenen Möhren zu gelangen. Die Mohrrüben scheinen von allen Tieren des Schaugeheges hoch geschätzt zu werden. Denn auch die Urwildpferde, die den unaussprechlichen Namen ihres Entdeckers führen, ließen sich nicht lange bitten und sprachen den zugeworfenen Möhren herzhaft zu.
Nachdem die Tierwelt zu ihrem Recht gekommen war, kehrte der Tross der Schulkinder wieder zu seinem Ausgangspunkt bei den beiden folkloristisch verzierten kasachischen Jurten zurück, wo inzwischen einige Mitarbeiter des Schaugeheges den Grill mit appetitlich duftenden Bratwürsten bestückt hatten.
Viel Zeit zum Verweilen gab es nach dem Verzehr des schmackhaften Mittagessen leider nicht, denn in knapper Entfernung vom Eingangsgebäude des Schaugeheges sah man schon die Kleinbusse der ASB-Fahrgemeinschaft wieder auffahren: Zeit, um Abschied zu nehmen. Die Kolleginnen von der Markeer Schule sammelten ihre Schützlinge wieder ein und zogen in Richtung auf die wartenden Fahrzeuge davon.
Damit war auch für die Elstaler Schüler der gemeinsame Projekttag beendet. Die Schüler und deren Lehrerinnen verabschiedeten sich dankend von Frau Lankow, nicht ohne das Versprechen zu hinterlassen, bald wieder mit den Partnerschülern aus Markee einen ähnlich harmonischen Besuchstag im Schaugehege begehen zu wollen.
Elstal, den 17. Mai 2010